Es hat sich gelohnt
nach Berlin zu fahren. Das sagen bestimmt Viele, einen Tag nach dem
5. Mai dem Europäischen Protesttag für Menschen mit Behinderung.
Bereits vor Monaten zeichnete sich ab, das sowohl das
Bundesteilhabegesetz, wie auch das Bundesgleichstellungsgesetz Mängel
aufweisen werden. Im März entschied ich mich das erste Mal mit
meinem Elektrorollstuhl mit dem ICE nach Berlin zu fahren. Die erste
Bahn die ich buchen wollte war belegt. Es gibt nur einen Rolliplatz
in dem ICE. Am Berliner Hbf. lernte ich den Herren kennen, der mich
„zwang“ später ab zu fahren, es war auch ein netter Demonstrant
aus Darmstadt. Die Zugfahrt verlief reibungslos gut.
Das scheinbar
einzigste Behinderten WC auf Deutschlands größtem Bahnhof war
völlig unzureichend für die ankommenden Menschen die zur DEMO
wollten. Vor dem Bundeskanzleramt begann die erste Kundgebung gegen
13.00 Uhr die ich filmte, wie auch Alles was an diesem Tag noch geschah
Danach begann eine wirklich große Teilnehmerzahl (ca. 2000
Menschen) sich lautstark und mit vielen Transparenten am Reichstag
zum Brandenburger Tor zu bewegen. Im Mittelpunkt stand bei den
Rednern, wie auch auf den Transparenten immer wieder der schlechte
Entwurf des Bundesteilhabegesetzes.
Die Regierung muss
hier dringend nachbessern. Es kann nicht sein
das Menschen mit Behinderung an ihrer eigenen Altersvorsorge
gehindert werden. Arbeit muss sich auch für uns und unserem
Lebenspartner „lohnen“.
Auch sollte Jeder
Mensch selber entscheiden dürfen, wo er leben möchte.
Es gab aber keine
„Merkel muss weg“ rufe. Diese „Alternativen“ beteiligten
sich offensichtlich nicht, was wieder einmal deutlich macht das sie
sich eben nicht für Inklusion einsetzen! Dies muss man besonders den
Protestwählern klar und deutlich sagen. Auch im Thüringer Landtag
beteiligten sie sich nicht als Fraktion zum Ausserparlamentarischen
Bündniss zur Umsetzung der UN – BRK.
Leider war auf
beiden Kundgebungen die Tonanlage viel zu leise. Dafür habe ich
viele Freunde gesprochen und auch mit Verena Bentele der
Bundesbehindertenbeauftragten und mit Corinna Rüffer Sprecherin der
Grünen für Menschen mit Behinderung.
Nach diesen beiden
Kundgebungen sind viele Menschen noch vor das Bundesministerium für
Arbeit und Soziales mit einem Riesen Lärmpegel gezogen, was Presse
und TV anlockte.
Da wir über
keinerlei Lobbyausweise für den Deutschen Bundestag verfügen müssen
wir unsere eigenen Lobbyisten werden und das sehr laut und intensiv.
Denn wenn dieser Entwurf so beschlossen wird können wir keine
Verbesserungen für mind. 10 Jahre erwarten.
Fotos:
und unbedingt anschauen
http://nichtmeingesetz.de/